Die Dringlichkeit des Zuhörens: Hardi Kurda ist 5. Artist-in-Residence
Der Komponist und Klangkünstler Hardi Kurda ist der fünfte Stipendiat der Radio Art Reisdency. Kurda studierte Musik in Slemani und Komposition in Göteborg und Leipzig. In seinen Performances und Kompositionen benutzt der Künstler das Radio als Instrument, mit dem er das Klangmaterial der Frequenzen erkundet.
Ich war immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, Musik zu machen und mich dabei frei zu fühlen — in dem Sinne, dass ich der Zeit, der Erforschung des Raumes und der Wahrnehmung der Umgebung keine vorgefertigte Idee aufdrängen wollte. Und ich fand diese Freiheit im Radio, in den Frequenzen, die frei zu hören und zu nutzen sind.
Die Freiheit, die in den Zwischentönen des Frequenzbands liegt, will der Künstler auch während seiner dreimonatigen Residenz bei Radio CORAX untersuchen. Unter dem Titel Listening’s Urgency (die Dringlichkeit des Zuhörens) will Kurda eine Radiopraxis entwickeln, die er in Kurdistan-Irak fortführen kann, wo er aufgewachsen ist und 2017 ein Festival für Klangkunst und experimentelle Musik gegründet hat, das künstlerische Klangpraktiken in den öffentlichen Raum trägt. Zur Eröffnung seiner Residenz im Blech — Raum für Kunst Halle lädt Hardi Kurda zu einer interaktiven Performance:
Die Besucherinnen sollen durch Interaktion verschiedene Frequenzen finden oder verändern. Dabei ist mir wichtig, dass sie aktiv hören, miteinander agieren und entscheiden. Denn das macht das Radio für mich aus: es bringt Menschen in Kontakt.
Eröffnungs-Performance “Listening’s Urgency”
Am Mittwoch, 11. März 2020, 18.30 Uhr
im Blech – Raum für Kunst Halle / Am Steintor 19
& 19.00 Uhr auf Radio CORAX 95.9
Zum Lesen & Hören
→ Live-Gespräch mit Hardi Kurda im Freispiel auf Radio CORAX 95.9 und online: Sonntag, 16. Februar, 20 Uhr
→ Interview mit Hardi Kurda in der Radio CORAX Programmzeitung
Foto: Hardi Kurda, Space 21 Festival, Erbil 2019; credits: Gailan A. Ismail