Der Kühle Brunnen. Eine akustische Eroberung
Foto: Sol Rezza
Schon seit Langem schläft der „Kühle Brunnen“ in der gleichnamigen Gasse nahe des Halleschen Marktplatzes. Im Auftrag des Kirchenfürsten Kardinal Albrecht wurde das Renaissancepalais um 1520 als Stätte des leiblichen Wohls und der körperlichen Freuden erbaut. Die argentinische Residency-Künstlerin Sol Rezza sowie die halleschen Klangkünstler und Radiomacherinnen Mark Hornbogen, Tina Klatte, Elisabeth Rändel und Ralf Wendt belebten das Gebäude akustisch wieder.
Am Freitag, den 13. April, erschlossen sie die alten Gemäuer und eröffneten im Radio und vor Ort einen Raum für von Kirche, Konvention und Zuschreibungen befreites Leben. Die Geheimnisse um die weltlichen Lüste des Kardinals bilden den historischen Hintergrund, vor dem die Künstlerinnen und Künstler die Beschränkungen heutigen Begehrens befragen. Der Kühle Brunnen wird zum Konterfei eines neu zu eröffnenden Lustraumes in einer zukünftigen Gesellschaft – wenigstens einen Nachmittag lang.
Auszüge aus der dreistündigen Live-Sendung zum Nachhören: