Hardi Kuda
Der Komponist und Klangkünstler Hardi Kurda ist der fünfte Stipendiat der Radio Art Residency. Kurda studierte Musik in Slemani und Komposition in Leipzig und Göteborg. In seinen Performances und Kompositionen benutzt der Künstler das Radio als Instrument, mit dem er das Frequenzspektrum als Klangmaterial erkundet.
Ich war immer auf der Suche nach einer Möglichkeit, Musik zu machen und mich dabei frei zu fühlen — in dem Sinne, dass ich der Zeit, der Erforschung des Raumes und der Wahrnehmung der Umgebung keine vorgefertigte Idee aufdrängen wollte. Und ich fand diese Freiheit im Radio, in den Frequenzen, die frei zu hören und zu nutzen sind.
Die Freiheit, die in den Zwischentönen des Frequenzbands liegt, will der Künstler auch während seiner dreimonatigen Residenz bei Radio CORAX untersuchen. Unter dem Titel Listening’s Urgency will Kurda eine Radiopraxis entwickeln, die er in Kurdistan-Irak fortführen kann, wo er aufgewachsen ist und 2017 ein Festival für Klangkunst und experimentelle Musik gegründet hat, das künstlerische Klangpraktiken in den öffentlichen Raum trägt.
Hardi Kurda hat Musik in Sulaimani (Kurdistan-Irak) und Komposition in Göteborg und Leipzig studiert und ist derzeit Doktorand am Goldsmiths, University of London. Seine Werke wurden beim Irtijal-Festival in Beirut, bei den Berliner Festspielen MaerzMusik und in der Ausstellung Sound Place in London aufgeführt und im Auftrag der Abteilung für öffentliche Kunst in Göteborg, des Schwedischen Kunstförderungsausschusses und des Goethe-Instituts aufgeführt. Im Jahr 2017 gründete Hardi das Festival Space 21 für Klangkunst und experimentelle Musik, das jährlich in der autonomen Region Kurdistan im Irak stattfindet. Kürzlich erhielt er einen neuen Auftrag vom Schwedischen Kunstrat für sein Projekt The Illegal Performance. Für seine aktuelle Performance arbeitet er mit der Klangkünstlerin Jennifer Walshe zusammen, das gemeinsame Konzert basierend auf Found Footage von John Heartfield wird in der Akademie der Künste Berlin stattfinden.
Hardi Kurda beim Space21 Festival, Erbil 2019;
Foto: Gailan A. Ismail